Buch des Monats in ›konkret‹: ›Schiffbruch beim Spagat‹

In der konkret 2/22 erschien jüngst eine Besprechung von Stefan Gärtner zum Buch des Monats, Schiffbruch beim Spagat.

»›Mit dieser Platte‹, begann der ›FAS‹-Kollege Tobias Rüther im März 2010 einen sehr schönen Artikel zur (angeblich) letzten Platte der Scorpions, ›geht die Nachkriegszeit erst richtig zu Ende. Das geschlossene Weltbild. Eine klare Freundfeindkennung. Die Westbindung und die Aussöhnung mit dem Osten. Englisch als erste Fremdsprache. Föderalismus. Heterosexualität. Exportwirtschaft. Geschichte.‹ Das fiel mir ein, als ich Dirk Braunsteins und Christoph Hesses Schiffbruch beim Spagat las, ein Wörterbuch zur Importier-, Blasen- und Nullsprache im Geisteswissenschaftsbetrieb, in dem sich unablässig Fragestellungen ergeben wie die, ob sich Diskurse performativ in praxeologische Ansätze einbetten lassen oder, umgekehrt, die praxeologischen Ansätze in die Diskurse. Dass das einen Unterschied mache, glauben die Autoren nicht, die allerdings glauben, dass die Frage besser ist als die Fragestellung und sich selbst fortzeugendes, phrasenhaftes, auch metaphorisch schiefes Gelaber noch keine Wissenschaft. ›Der postmoderne Jargon‹ sei zwar nie schön, doch zu Beginn immerhin originell gewesen; heute ›amtlich geworden‹, sei er längst nichts mehr, was noch irgend Wirklichkeit abbilde, sondern bringe seine Wirklichkeit selbst hervor. Die Sprache der Geistes- und Kulturwissenschaften sei ›eine Art Autopoiesis ohne Poesie‹.«

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