Buchvorstellung & Vortrag (Wien): Friedrich Pollock und der Anfang der Kritischen Theorie

Friedrich Pollock (1894–1970) steht als bedeutendster Ökonom des Instituts für Sozialforschung zu Unrecht im Schatten der großen Denker der Kritischen Theorie. Sein Werk hat zwar das Denken Adornos, Horkheimers, Neumanns oder Marcuses in vielerlei Hinsicht mitgeprägt, es harrt aber immer noch der Anerkennung als originärer Beitrag zur »Frankfurter Schule«. Die Edition der auf sechs Bände angelegten Gesammelten Schriften soll Pollock endlich ins Blickfeld all derer rücken, die Kritische Theorie nicht als abgeschlossene Denkschule betrachten, sondern als stets neu an der Gegenwart auszurichtendes kritisches Bewusstsein des falschen Ganzen.

Philipp Lenhard (München), Herausgeber der Gesammelten Schriften, wird den soeben erschienenen ersten Band vorstellen, der die »Marxistischen Schriften« aus der Zeit vor 1933 enthält. Dabei wird er neben einer werkbiographischen Einführung vor allem die Frage ins Zentrum stellen, wie das Verhältnis von Kritischer Theorie und Marxismus ange-
messen zu charakterisieren ist.

12. Oktober 2018, 20 Uhr
Neues Institutsgebäude, Hörsaal II, Universität Wien