Joachim Bruhn

Was deutsch ist

Zur kritischen Theorie der Nation

März 2019, 300 Seiten, ISBN: 978-3-86259-141-1
Zweite, erweiterte und überarbeite Auflage von 1994

25,00 

978-3-86259-141-1 Kategorie:

Beschreibung

Adornos bittere Bemerkung, ein Deutscher sei ein Mensch, der keine Lüge aussprechen könne, ohne sie tatsächlich zu glauben, war ein Tropfen auf den heißen Stein des gesunden Volksempfindens. Was als Kritik gemeint war und als Intervention, ist zur »Frankfurter Schule« verkommen und biedert sich an. Die linken Intellektuellen haben das Einfache, das nur schwer zu machen ist – die staaten- und klassenlose Weltgesellschaft – theoretisch liquidiert, damit sie sich endlich, im Verein mit dem Klassenfeind von einst, um die »nationale Identität« sorgen dürfen. Deutschsein, das ist wieder, nach der Methode Goebbels/Weizsäcker, Schicksal und Auftrag zugleich. Und dabei bereitet es doch in Wahrheit gar keine geistige Mühe, auf die Frage, was deutsch ist, die Auskunft zu erteilen: Herrschaft, Verwertung, Vernichtung.

Inhalt

  • Vorwort zur Zweitauflage: Manfred Dahlmann: Was heißt antideutsch?
  • »Wir sind Deutsche – was seid Ihr?« Über das Recht auf nationale Selbstbestimmung und die Pflicht zur totalen Herrschaft
  • Der ganzheitliche Volksstaat und seine Insassen. Volkssouveränität oder freie Assoziation?
    • 1. Aus dem nationalen Zusammenhang
    • 2. »Zeitung für Deutschland«: Das Wahrlügen der Reklame
    • 3. Historikerstreit, Futurologenharmonie
    • 4. Inneneinrichtung eines Salonfaschisten
    • 5. Vertragsmystiker und Blutrationalisten Die negative Dialektik der Nation und die Kugel des Abbé Sièyes
    • 6. »Ein Volk von Staatsbürgern«
    • 7. Das eine Volk
  • Schlimmer als Mord
  • Mord und Totschlag. Konsequenzen der deutschen Einheit
  • Nation ist geil
  • Unmensch und Übermensch. Über das Verhältnis von Rassismus und Antisemitismus
    • 1. Dialektik der egalité
    • 2. Widerspruch zum Menschenrecht?
    • 3. Unwertes Leben
    • 4. Die Vernunft der totalen Verwertung
    • 5. Ausschluß aus der Menschheit
    • 6. Identifikation mit dem Nichts
    • 7. Gleichheit als Homogenität: Jus soli et sanguinis
    • 8. Überwertiges Leben
    • 9. Ontologisches Bedürfnis, existenzieller Wahn
    • 10. Arbeit und Herrschaft, Verwertung und Souveränität
    • 11. Ende der Vergleichung
  • »Antiziganismus«. Das Programm zum Pogrom
  • Das Menschenrecht des Bürgers. Zweihundert Jahre »Freiheit, Gleichheit, Sicherheit«
  • Rassismus und sekundäre Humanisierung. Psychologie der Charaktermaske
  • »Typisch deutsch«. Christian R. und der linke Antirassismus
    • 1. »Ein Verlierer, der Verlierer haßte«
    • 2. Die Psychologie der Psychologen
    • 3. Individuum und Subjekt
    • 4. Identität ohne Substanz
    • 5. Falltür des Antirassismus
  • Anhang
    • Abschaffung des Staates Thesen zum Verhältnis von anarchistischer und marxistischer Staatskritik
    • Echtzeit des Kapitals, Panik des Souveräns. Über die Zukunft der Krise
    • »Nichts gelernt und nichts vergessen«. Ein Grundriß zur Geschichte des Antizionismus in Deutschland
    • Nazismus als Erkenntnisfalle: Warum Geschichtswissenschaft die denkbar ungeeignetste Methode ist, Auschwitz zu verstehen
  • Literatur
  • Nachweise

»Ein Buch gegen den linken Begriff von Politik.«
17° C. Zeitschrift für den Rest

»Bruhn … kritisiert Politik als bürgerliches Formprinzip und zieht entsprechend über die politikgläubigen Teile der Linke her.«
Stephan Grigat, UNITAT (Wien)

»… eine Mischung aus beißendem Sarkasmus, Antirassismuskritik
und kritisch-theoretischer Auseinandersetzung
mit Rassismus und Antisemitismus.«
Terz. Düsseldorfer Stadtzeitung

 

Rezensionen

A.H. (Terz. Düsseldorfer Stadtzeitung N°6, 6/95)

Michael Berger (Stadtzeitung für Freiburg, 3/95)

Stephan Grigat (Unitat N°4 / 1996)

Kornelia Hafner (Archiv für die Geschichte der Arbeit und des Widerstandes N°14 / 1996)

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