Initiative Sozialistisches Forum – Von A bis Z deutsch

Initiative Sozialistisches Forum

Von A bis Z deutsch

A

wie Abschiebehaft. Rechtsstaatlich gebotener Umgang mit Ausländern, die schnell ’mal ’raus müssen.

wie Achtundsechziger Falsche Fuffziger, rabiat geworden und rebellisch, jetzt Mitmacher und Vorturner. Zum Beispiel: Joscha Schmierer, erst SDS, dann KBW ==> Maoismus, jetzt Planungsstab des auswärtigen Fischers. Jugendsünde. Altersschwachsinn ==> Grüne.

wie Adorno, Theodor W. Kritiker. Negativist. Miesmacher. Zersetzer. Antideutsch aus falschem, d.h. wahnsinnigem Glauben an Vernunft und Menschheit. Urheber verführerisch radikaler Aphorismen für Leichtgläubige (“Minima Moralia”) sowie Verfasser einer natürlich “Negativen Dialektik”. Bauernfänger. Hegelmarxist. Roßtäuscher. Sophist. Propagandist (“Das Ganze ist das Unwahreä); Aufwiegler (“Es gibt kein wahres Leben im Falschen”). Gehört wesensmäßig zu den ==> Opfern, entkam aber irgendwie. Seitens der deutschen Soziologie (==> Soziologie, deutsche) erst exkommuniziert, dann dekonstruiert ==> Postmoderne. Wesensfremd.

wie Arbeiter, deutscher ==> Wertarbeit, deutsche.

wie Arbeiterpartei, bürgerliche. Veraltet. Ehem. linker Kampfausdruck für SPD. Die Parole bezog ihre verführerische Kraft aus eigentlich abwegigen Idee, die Arbeiter müßten sich als Arbeiter befreien, statt, wie es sich nach ==> Marx gehört, von der Arbeit.

wie Asylrecht. Vergleiche Artikel 16 (2) in der Fassung von 1992, mit Hilfe der SPD 1993 gestrichen. Ehemals Beweis für Lernen aus der Geschichte, dann verfassungsrechtliches Alibi für Dammbauten gegen Menschenfluten ==> Bundesgrenzschutz.

wie Anschlußfähigkeit. Resultat einer wissenschaftlichen Methode, die umliegende Länder auf ihre A.fähigkeit hin untersucht ==> Sudeten ==> Kosovo (aus Platzgründen entfallen). Seit Habermas‘ Untersuchungen zur Theorie des kommunikativen Handelns auch für: Mitmachen um jeden Preis bei Akademikern ==> Paradigmenwechsel (entfällt).

B

wie Bahamas. Zeitung gegen Deutschland von A bis Z. Erscheint vierteljährlich zum Preis von 7 Deutschmark 50. Abonnements bei Bahamas, Postfach 62 06 28, 10796 Berlin ==> Adorno, Theodor, W.

wie Beamter. Verharmlosend für Schreibtischtäter. Literatur: Wolfgang Dreßen (Hg.), Betrifft “Aktion 3”. Deutsche verwerten jüdische Nachbarn, Berlin (Aufbau Verlag) 1998 ==> Jour Fixe am 8. Juni.

wie Bundesgrenzschutz: mobiler Limes der Nation, bewaffnete Lebensrettungsgesellschaft der ==> BRD von Deutschen für ==> Deutsche. Der B. widmet sich dem Kampf gegen Überflutung durch Menschen und Überfremdung durch Sintfluten, daher vor allem an Oder und Neiße tätig.

wie Bonn. B., Stadt am Rhein, durfte nicht Weimar werden.

wie “Das Boot ist voll”. Und Wasser hat keine Balken ==> Überfremdung.

wie BRD. Rechtsnachfolger. Wiedergutmacher. Ausdergeschichtelerner ==> Zwölf Jahre. Im Oktober 1989 verschwundenes Schimpfkürzel für die BonzRepsDeutsch; meist zwecks Systemvergleich und einseitiger Anerkennung der ==> DDR (DMDeutschReps) gebraucht.

C

wie CDU. Im Deutschtum unierte Christen. Das Programm der Partei vertritt eine konsequente Theologie der Befreiung von der ==> Kollektivschuld. Die C. engagiert sich gegen doppelte Staatshörigkeit.

D

wie DDR. Die fünfzig Jahre von 1949 bis 1989 in Ostelbien. Volkseigener Staat. Auch “neues”, “anderes” oder besseres” Deutschland” genannt. Logisch betrachtet Fehlkonstruktion, daher historisch im Orkus: Entweder anders und besser und neu oder eben: deutsch-demokratisch. Selbst schuld. Staatssicherheit: ungenügend.

wie Deutsche, der, die, das. Nach ==> Adorno, Theodor W. einem längst von ==> Heidegger, Martin, jüngst von Habermas, Jürgen, widerlegten ==> Marx-Anhänger ist der/die D. ein(e) MenschIn, der/die keine Lüge aussprechen kann, ohne sie selbst zu glauben. Wesensfremd (==> Postmoderne).

wie Diskurs. Neusprech. Früher: Kommunikation. Eigentlich: Geschwätz, Gelaber, hochtrabendes Gerede von Nichtssagern. Wissenschaftssprachlich gebräuchlich für ==> Anschlußfähigkeit.

E

wie Erlebnisgesellschaft ==> Soziologie, deutsche.

wie Euro. Neuer Ausdruck für Deutschmark im Verhältnis 1,9583 zu 1.

wie Festung Europa. Griech. von Europa, einer sagenhaften weibli. Gestalt, die sich, von einem Stier unsittlich bedrängt, in eine unnahbare Festung verwandelte.

F

wie Faschismus. Selbstbezeichnung einer populären italienischen Regierungsform. 1922 bis 1945. grobmißbräuchlich auch als kommunistischer Kampfbegriff. Tritt meist in Verbindung mit einem Satz Max Horkheimers auf, wonach, wer vom Kapitalismus nicht reden mag, vom Faschismus schweigen soll. Klingt plausibel, für uns aber nicht. Achtung: Horkheimer war ein Genosse von ==> Adorno, Theodor W.

wie FdGO. Längst nicht mehr gebräuchlich. Vor 1989 eigentlich staatsfeindliche Abkürzung für freiheitlich-demokratische Grundordnung der ==> BRD; steht eigentlich für Lernen aus der Geschichte: Politikwissenschaftlich für: Geschäftsverteilungsplan ordentlich auszuübender Staatsgewalt, auch Gewaltenteilung genannt; oft böswillig als Verfassung im Sinne von humanistischem Staatsauftrag (==> Menschenrechte) ausgelegt.

wie Fit for Fun. Neudt. für: Zustand vollendeter Bewußtlosigkeit nach Turnvater Jahn. Gegenteil von Wehrkraftzersetzung.

wie Frauenbewegung, deutsche. Ein Mißverständnis wie so vieles. Begann (==> Achtundsechziger) mit Tomatenwürfen und der Parole “Befreit die linken Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen”, wird demnächst mit Quotierung der Bundeswehr verenden ==> Schwarzer, Alice (aus Ekelgründen entfallen).

wie “Frieden schaffen ohne Waffen”. Slogan, von Herbst 1982 (NATO-Doppelbeschluß) bis Oktober 1989 (Leipziger Montagsdemonstrationen) gebräuchlich, dann wieder im Frühjahr 1991 (“Kein Blut für Öl”). “Türöffner zur nationalen Frage” (Alfred Mechtersheimer) ==> Grüne.

G

wie Geschichtswissenschaft, deutsche. Wissenschaftliche Methode zur Selbsterfahrung und Selbstaufklärung der Nation. Organisationsform des sog. “Lernens aus der Geschichte”, d.h. die Lehre von der Kunst, das nächste Mal beim Münchner Abkommen 1938 aufzuhören, damit die Sudeten dt. bleiben.

wie Goldhagen, Daniel J. Auch antisemitisches Wortspiel: “Goldjunge” (Klaus Theweleit). Der ausländischen Medien williger Terminator. Bestsellerautor. Feind der ==> Geschichtswissenschaft, deutsche. Wesensfremd. Unbefugt.

wie GröfaZ. Zärtlich für: Größter Führer aller Zeiten. A.H. ( ==> Hitler), der GröFaZ, war den Dt., was Asterix & Obelix für die Gallier: David gegen Goliath. Im übrigen: Staatsmann. Volkstribun. Teppichbeißer. Vegetarier. Cineast (Leni Riefenstahl). Tierfreund.

wie Grüne. Nach dem Grundsatz “Basisdemokratisch sozial, ökologisch, gewaltfrei” 1980 gegründete sogenannte “Anti-Parteien-Partei” mittelständischer Mülltrenner, mißmutiger Maoisten u nd miesepetriger Muttermilchgruppen mit Massenbasis unter Müslis in Mittelwiehre. Als Parteigänger des Radio-Eriwan-Prinzips sind die G. strikt für Rotation, direktes Mandat und gegen jede Ämterhäufung. Die G. haben keine Seite, nach der sie noch nicht umgefallen sind ==> Identität, politische ==> Identität, nationale. Literaturempfehlungen: Joschka Fischer, Regieren geht über studieren, Frankfurt (Campus) 1987; Initiative Sozialistisches Forum, Grüner Junge, in: Dies., Das Ende des Sozialismus, die Zukunft der Revolution. Analysen und Polemiken, Freiburg (ça ira) 1990, S. 222 ff.

H

wie Heidegger, Martin. Forstwirt (“Holzwege”). Denkbeamter. Hielt 1933 als Rektor der Freiburger Universität eine vielbeachtete Rede über das Sein, die Zeit und den ==> GröFaZ. Zentrale These: “Der Mensch ist der Hirte des Seins”, d.h. das Schaf des Führers. Kritiker des sog. Essentialismus ==> Postmoderne.

wie Hitler, Adolf. Stalingrad war sein Cannae. Undeutsch, weil Österreicher. Feind der Feinde, Freund der Frauen ==> GröFaZ.

wie Holocaust. Eigentlich Brandopfer ==> Opfer ==> Opfer der Opfer. Seit 1979 auch im angloamerikanischen Sprachraum verbreiteter dt. Mundartausdruck für ziemlich großes Übel. Der Terminus “Shoah” konnte sich dagegen, weil wesensfremd, zum Glück nicht durchsetzen.

I

wie Identität. A = A. “Und sonst gar nichts” (Udo Lindenberg). “Identität ist Tod” ==> Adorno, Theodor W.

wie Identität, politische. Neudt. phraseologisch für ganzheitliche Selbsterfahrung statt grundstürzender Selbstveränderung. In den späten 70ern und frühen 80ern in der ==> Szene, Freiburger, zum Erbrechen gebräuchlich. Abgeleitet aus Sätzen wie “Das Private ist politisch” sowie “Bei sich selbst anfangen” etc. pp. Erstrebenswertes Gut der Alternativbewegung, dann der Grünen Partei ==> Identität, nationale.

wie Identität, nationale. Fremdsprachlich, also tendenziell polemisch für: “Ich bin stolz, ein Dt. zu sein”. Motto einer populären politischen Mordbewegung.

J

wie Juden. Auch: “unsere jüdischen Mitbürger” oder “Staatsbürger jüdischen Glaubens” ==> Opfer ==> Opfer der Opfer

K

wie Kapital. Im 19. Jahrhundert. wissenschaftssprachlich für technisches Mittel der Bedürfnisbefriedigung. Das K. des Neandertalers war der Faustkeil. Das K. teilt sich ganz wie von selbst in produktives und spekulatives, gern auch “schaffendes” und “raffendes” K. genannt; das r. K. ist eine von Ausländern erfundene, dem dt. Wesen ganz wesensfremde Wirtschaft ==> Wirtschaft, polnische. Von ==> Marx (1818 – 1883) in seinem gleichnamigen Werk daher gepriesen als Vorstufe zum ==> Kommunismus, d.h. der staaten- und klassenlosen Weltgesellschaft zwecks Entdeutschung der Deutschen. Wesensfremd.

wie Kollektivschuld. Von Kollektiv, russ. für Volksgemeinschaft ==> Stalin. Da niemand die K. behauptet hatte, mußten die ==> D. sie erfinden, um sich über den 8. Mai 1945 hinaus als Volk behaupten zu können ==> Geschichtswissenschaft, deutsche.

wie Kommunismus. Nicht zu verwechseln mit (sächsisch) Konsumismus. Säkularisiertes Heilsversprechen. Jenseitsutopie für Atheisten. Menschheitsbeglückungsprojekt. Wesensfremd. Früher für: “Das Einfache, das schwer zu machen ist” (Brecht); auch: die vernünftige Einrichtung der Gesellschaft. Das Prinzip des K. lautet: “Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen” (Marx ==> dort). Erstens 1933, zweitens 1989 und überhaupt schon immer widerlegt. Beachte: Wer mit zwanzig kein Kommunist war, hat kein Herz, wer es mit dreißig noch ist, keinen Verstand (Churchill).

wie Kritik, auch: Theorie, kritische; Schule, Frankfurter. Tarnname für die von ==> Adorno, Theodor W., gestiftete negativistische Kirche und Zersetzungsgemeinschaft. Von Habermas, Eßbach und Foucault doppelt und dreifach mittels Kommunikation, Konfusion und Dekonstruktion widerlegte Spielart des säkularisierten Heilsversprechens ==> Kommunismus. Die K. ist wesensmäßig blutleer. Abgehoben. Wurzellos. Wesensfremd.

L

wie Lafontaine. Oskar. Vater von Carl-Maurice. Feinschmecker. Feind des Saumagens. Der Letzte der Linkskeynesianer. Opfer einer “Revolte des Kapitals” (siehe Jungle World vom 17. März 1999), weil er die ==> Quadratur des Kreises vertrat ==> Kapital ==> Sozenpartei.

wie “Lieber rot als tot”. Typischer Humor der Adenauer-Zeit. Besagt eigentlich: Nicht Rotwerden beim Totmachen.

wie Linke Liste/Friedensliste. Mundartlich (Dreyeckland) für kleineres Übel. Dummdeutsche Verschraubung aus ==> Maoismus und ==> PDS und ==> Frieden schaffen ohne Waffen sowie ==> Szene, Freiburger.

M

wie Maoismus. Chines. für: frohe Kunde vom guten Volk. Das V. erobert mit taktischem Geschick den Tigerberg. Fingerübung der falschen Fuffziger von Achtundsechzig während der Siebziger zur Einübung in die nationale Identität der Achtziger. Literatur: Mao Tse-Tung, Über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volke, Peking (Verlag für fremdsprachige Literatur) 1971.

wie Menschenrechte. Historischer Irrtum von 1789 ff., Produkt des revolutionären Überschwangs der herrschenden Klasse. Philosophisch widerlegt: das “Wesen” des Menschen, wenn es denn eines gäbe, ist totalitär (==> Postmoderne). Da die Rede von den M. umgangssprachlich und populär, gilt einstweilen diese Definition: “Menschenrecht bricht Staatsrecht” (Adolf Hitler, Mein Kampf) ==> Bundesgrenzschutz.

N

wie Nationalismus. Leicht polemisch für: die Liebe zum Biotop. Eigentlich: die natürliche Liebe zur dt. Sprach- und Abstammungsvolksgemeinschaft der (zur Zeit) als ==> FdGO organisierten Heimat. Verfassungspatriotismus ==> Bundesgrenzschutz.

O

wie Opfer ==> Holocaust.

wie Opfer der Opfer. Parteiübergreifend für Leute westlich des Jordans. Ihr Schicksal zeigt, daß noch nicht einmal die ==> Opfer aus Schaden klug werden.

wie Oswiecim. Eisenbahnknotenpunkt. Stadt in Polen.

Ö

wie Österreich. ==> Anschlußfähigkeit.

P

wie PDS. Partei des demokratischen Staatskapitalismus. Abkürzung für eine sozialnationalistische Partei in Ostelbien. Eigentlich Buchstabendreher ==> SPD.

wie Postmoderne. Intellektuelle Fit-for-fun-Übung der Bohème. Auch Fachausdruck für die Liquidierung der Vernunft mit den Mitteln des Denkens. Unter jungdeutschen Akademikern beliebte Postphilosophie. Opponiert gegen den sog. “Essentialismus” ==> Heidegger, Martin.

Q

wie Quadratur des Kreises, oft auch “Magisches Viereck”. Pseudokritisch für: Staatsauftrag der Bonner Republik zum Zwecke der Verhinderung der Wiederkehr des ==> GröFaZ nach dem Stabilitätsgesetz von 1967. Q. d. K. bedeutet die wirtschaftspolitische Einheit von 1. Vollbeschäftigung 2. Geldwertstabilität 3. Ausgleich der Zahlungsbilanz 4. Kampf dem tendenziellen Fall der Profitrate.

wie Querulant. Quertreiber. Nörgler. Von Mittellateinisch querulare (bildungssprachlich abwertend). Sich unnötigerweise beschweren u. starrköpfig auf sein Recht pochen = => Kritik.

R

wie Rechtsstaat. Synonym für Rechtsnachfolger.

wie Risikogesellschaft ==> Soziologie, deutsche.

S

wie Schlußstrich. Fachbegriff der Betriebswirtschaftslehre für die Bilanztechnik, aus der sich nie und nimmer der Konkurs der Nation ergibt. “Wer den Pfennig nicht ehrt, ist die Mark nicht wert”.

wie Schröder, Gerhard. Bundeskanzler. Reinkarnation von Noske, Gustav.

wie Soziologie, deutsche. Fremd- und Lehnwort für die Lehre von der Volksgemeinschaft. Die S. wurde 1968 ff. für links gehalten, gelegentlich sogar mit Sozialismus verwechselt. Mittlerweile hat die S. die Klassengesellschaft (==> Arbeiter, deutscher ==> Treuhänder der Arbeit) durch die Risikogesellschaft (==> Lotto) oder auch uniformierten Zivilistengemeinschaft ersetzt ==> Ideologieproduktion und -distribution (aus Platzgründen leider entfallen).

wie Sozenpartei, deutsche. Von Socius, lat. für Beifahrer, Mitmacher, Kumpan. “Kleines S, großes D, tut dem Kapital nicht weh”. Partei der Parteisoldaten und Auftragsmörder (Rosa Luxemburg, 15.1.1919), der Demokratiewagemutigen (Willy Brandt) und Volkswagenlobbyisten. Partei des systematischen Mißverständnisses ==> Arbeiterpartei, bürgerliche. Jugendorganisation “Linksruck” ==> Lafontaine, Oskar.

wie Stalin. Eigentlich Dschugaschwilli. Russ. für ==> GröFaZ,

wie Szene, Freiburger. Von: Jemandem eine Szene machen. Sich künstlich aufregen. Eigentlich: Kapiergarnix & Nichtsversteh. Blödsinnig auftrumpfend ==> Fit for fun. Hochtrabend euphemistischer Ausdruck für das Irgendwielinksdummdeutsche in Südbaden ==> Radio Dreyeckland ==> Häuserkampf ==> Medienwerkstatt ==> Jos Fritz ==> Arbeitskreis Alternative Kultur (AAK) ==> Kein KKW in Wyhl und anderswo ==> Fabrik für Handwerk und Kultur, Habsburgerstr. 9 (aus Überduß komplett entfallen).

T

wie Treuhänder der Arbeit. Zwar altdeutsch (==> Zwölf Jahre), aber der Sache nach political total correct für Arbeitgeber, Unternehmer, Sozialpartner.

U

wie Unrechtsstaat. Veraltet für ==> die Zwölf Jahre, jetzt ==> DDR. Nach neueren Erkenntnissen ist das Recht das Wesen deutscher Staatlickeit ==> Rechtsstaat. Daher ist U. ein dem deutschen Staat wesensfremder Zustand. Der U. ist ein Unstaat, nichts für ein Staatsvolk, wie (==> Volk) die “wir Deutschen” eines sind.

Ü

wie Überfremdung. Eigentlich Quatsch, denn fremd ist der Fremde nur in der Fremde. Umgangssprachlich für: Entfremdung ==> Bundesgrenzschutz

V

wie Volk. Fachbegriff der Politbiologie für das Ergebnis von Hordenbildung. Gesellschaftlich erzeugter, organisierter und permanent gehaltener Naturzustand. V. ist Aggregatzustand von Menschen, die sich auf Mord und Totschlag komm raus als die “wir Deutschen” verstehen wollen.

wie Volksgemeinschaft. Die V. war der umgangsprachliche Ausdruck für das V. während der ==> Zwölf Jahre. Oft wehmütig gebraucht.

W

wie Walser, Martin. Friedenspreisträger. Nationaldarsteller. Fortsetzungsschriftsteller der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für Deutschland und angrenzende Wissensgebiete ==> Schlußstrich.

wie Weimar. Bekannt aus Funk und Fernsehen. Kulturhauptstadt. “Bonn darf nicht Weimar werden” (Goethe). Daher Umzug nach Berlin.

wie Wertarbeit, deutsche. Ganzer Stolz der Arbeiter von Stirn und Faust, zugleich (==> Kritik) so irriges wie irrsinniges Selbstbewußtsein der Lohnarbeitsklasse, d.h. des variablen Kapitals.

wie Wiedervereinigung. Angeblich Vorbild für Jemen (Vollzug gemeldet) und Korea (noch in Arbeit). Richtig ist vielmehr: “Dreigeteilt? Niemals!”

wie Wirtschaft, polnische. Kein Kommentar.

X

wie “sich kein X für ein U vormachen lassen”. Spruchweisheit mit stark appellativem Charakter. Volkstümliche Form der als konstruktive, auch als Manöverkritik bekannten solidarischen Kritik. Gegenteil von Nestbeschmutzung ==> Querulant.

Y

wie “Yankee go home”: Parole der Protestgeneration X von ’68. Meint das, was das dt. Volk am Tag nach nach den ==> Zwölf Jahren sich nicht zu sagen traute.

wie “Das Letzte von Germany”. Altmodisch für: olivgrüne Gurkentruppe. Vor der Wiedervereinigung scheinbar bundeswehrfeindliche Lesart des Kfz-Kennzeichens von Panzern der Marke Leopard, Fuchs und Marder. In Wahrheit konstruktiv-ironische Ermunterung zum mehr Ernst bei der Sache ==> Kosovo (aus Platzgründen entfallen).

Z

wie Zusammenbruch. 8. Mai 1945. Unverschmiemelter Ausdruck für ==> Zivilisationsbruch.

wie Zivilisationsbruch. Gerade so, als hätte es in Deutschland vorher eine gegeben. Verschämte Bezeichnung für die ==> Zwölf Jahre. Im Umkreis des Hamburger Instituts für Sozialforschung gebräuchlich.

wie die Zwölf Jahre, auch: Zeit des Totalitarismus. Die Z. J. dauerten von 1933 bis 1945. Sie brachten unermeßlich viel Leid über die Menschheit. Keiner, der nicht dabei war, vermag zu ermessen, was der Mensch dem Menschen antun kann, insbesondere dem Deutschen. Der Terminus “Z. J.” ist die einzig strikt tatsachenorientierte und rigoros werturteilsfreie Bezeichnung für die Z. J., die den Reinheitsgeboten der dt. Soziologie entspricht. Einem glücklichen Wort Richard Weizsäckers zufolge waren und sind die Z. J. “Auftrag und Verpflichtung zugleich” “ Fortsetzung folgt. Literatur zur eigenständigen Vertiefung des Themas: Stéphane Courtois, Schwarzbuch des Kommunismus, München 1998; Alice Schwarzer, Eva Braun, Leni Riefenstahl und die Anfänge der dt. Frauenbewegung, Köln 1999 (im Erscheinen); Konrad Kujau, Hitler, wie ihn keiner kennt, Berlin 2001.

Trennmarker