Initiative Sozialistisches Forum (Freiburg)
Seit Jahren treffen wir uns jeden Dienstag um 20 Uhr in unseren Büroräumlichkeiten (Günterstalstr. 37, 79102 Freiburg). Wenn wir das Interesse geweckt haben, Kontakt gewünscht ist, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail.
jour fixe der Initiative Sozialistisches Forum (Freiburg)
Der jour fixe steht allen offen und findet seit 1983 während dem Semester alle 14 Tage statt. Das gedruckte Folder liegt an allen einschlägig bekannten Orten in Freiburg aus und kann auf Anfrage auch postalisch verschickt werden. In der rechten Spalte finden sich alle für das jour fixe-Programm verfassten Texte sowie das Veranstaltungsprogramm mit den dazugehörigen Vortragsankündigungstexten. Einen Teil der Veranstaltungen haben wir mit einem Tonbandgerät aufgezeichnet und stellen sie hier zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung.
Programm Sommer 2025
Alle Vorträge finden als Hybrid-Veranstaltungen in Präsenz mit Zoom-Übertragung (Zoom-Link: https://us06web.zoom.us/j/88664348128?pwd=alZJWDZFalJlK2FGclBUMW9BdklGUT09) statt.
Mai
Donnerstag, 29. Mai 2025
Zur Metapsychologie des antisemitischen Bildes im social media feed
Vielfach werden zur Erklärung der Verbreitung des Antisemitismus die Techniken in Anschlag gebracht, die mit dem „Web 2.0“, dem Smartphone und dem social media feed in den letzten Jahrzehnten eine neue Form erhalten haben. Fraglos haben die digitalen Medien die Ausdrucksweise des Antisemitismus verändert. Zugleich rührt sich in diesen das Immergleiche: der Mordwunsch gegen „den Juden“. Die Medien sind im weitesten Sinne die bildgebenden Verfahren des Antisemitismus, Zeugnisse der Krisenbewältigung der Subjekte in der gesellschaftlichen Krise, die das Produktionsverhältnis selbst ist. Damit betrifft dieser Umstand sowohl die psychischen Mechanismen als auch die Technikgeschichte, die Ökonomie der psychischen Erregung ebenso wie die Entwicklung der Produktivkräfte und Formfragen der Metapsychologie neben solchen der politischen Ökonomie. Im mentalen Bild sind, wie im entäußerten, medial vermittelten Bild, ältere Bilder aufgespeichert, die zum einen – „archäologischen Schichten“ (Sigmund Freud) ähnlich – zu bergende Geschichte enthalten, motivisches “Nachleben der Bilder” (Aby Warburg), die spezifischen Medien entsprungen sind, zum anderen geben sie Auskunft über die Form ihrer Verarbeitung: hier über die Kontinuität der Triebkonflikte, die dem Antisemitismus zu Grunde liegen. Wird im antisemitischen Bild traditionell in der Projektion das Welt(erklärungs)bild als Szene gerahmt, das zugleich Plan und Probe der Tat enthält, stellt sich für den social media feed die Frage, welchen Status das Bild in diesem hat. Es geht um das Verhältnis des feeds zum Traum, seiner Rolle in der Schreckverarbeitung und Wunscherfüllung sowie um das Verhältnis von den individuellen und kollektiven Bildern im sich demokratisch verselbständigenden Wahn der antisemitischen Bewegung im und als world wide web.
Es spricht Till Gathmann (Berlin), der als Künstler und Typograf arbeitet. In der Ausgabe 24/2025 der Zeitschrift sans phrase veröffentlichte er den Essay Netze. Zur Bildkrise des 7. Oktobers, oder: Annäherungen an eine Metapsychologie des antisemitischen Bilds. Um 19 Uhr im Büro des ça ira-Verlages, Günterstalstr. 37, im Hinterhaus, 1. OG, und via Zoom. Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei.
Samstag, 31. Mai 2025
Seminar: Zur Bildkrise des 7. Oktobers, oder: Annäherungen an eine Metapsychologie des antisemitischen Bilds
Mit Till Gathmann findet von 11-16 Uhr in den Räumen des ça ira-Verlages ein Seminar zu seinem Vortrag und zu dem in der sans phrase erschienenen Artikel über die Metapsychologie des antisemitischen Bildes statt. Teilnahme nach Anmeldung unter jourfixe@ca-ira.net.
Juli
Donnerstag, 24. Juli 2025
Buchvorstellung: Der Geist des Widerstands
Vladimir Jankélévitchs Denken hat nichts grundlegender geprägt als die Zeit in der Résistance und das Wissen über die Vernichtung der Juden. Er selbst wurde im Oktober 1940 aufgrund seiner jüdischen Herkunft von der Vichy-Regierung seines Amtes enthoben. Der Jahrgangsbeste des Philosophieexamens 1926 war nicht mehr französisch genug und musste untertauchen. Der Nachkriegsordnung gegenüber blieb Jankélévitch unversöhnlich: die fette deutsche Wirtschaftswundergemütlichkeit griff er genauso an wie seine in europäischer Aufbruchsstimmung allzu schnell zur Versöhnung bereiten Landsleute. Er wendete sich gegen die Verjährung der deutschen Verbrechen und verknüpfte dieses politische Engagement mit moralphilosophischen Reflexionen, in deren Zentrum die Überzeugung steht, dass wir uns gegen das Abrutschen auf der "schiefen Ebene des Vergessens" zu stemmen haben. Sein Engagement richtet sich darum gegen den Frieden mit den Tätern, gegen Antisemitismus und Rassismus, und als zwingende Konsequenz daraus: für Israel.
Es sprechen Joscha Sörös (Heidelberg), Übersetzer, und Markus Bitterolf (Heidelberg), Redakteur der Zeitschrift sans phrase. Um 19 Uhr im Büro des ça ira-Verlages, Günterstalstr. 37, im Hinterhaus, 1. OG, und via Zoom. Der Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei.
Audiodateien
Dankenswerterweise hat sich das Audioarchiv bereitgefunden, diese Audio-Dateien zu hosten.
Vergangene Jour Fixe-Programme
- Jour Fixe Sommer 2025
- Jour Fixe Herbst/Winter 2024/25:
Der StuRa tanzt die Intifada - Jour Fixe Sommer 2024
Redaktion Pólemos: Hinter dem Ruf nach Kontext verschanzen sich die Mörder - Jour Fixe Herbst/Winter 2023/24
- Jour Fixe Sommer 2023:
Joachim Bruhn: Unmensch und Übermensch - Jour Fixe Herbst/Winter 2022/23:
- Jour Fixe Sommer 2022:
Krieg gegen die Ukraine - Jour Fixe Herbst/Winter 2021/22:
Die Farbe der Robe - Jour Fixe Sommer 2021:
Ein Lichtlein für die Toten - Jour Fixe Herbst/Winter 2019/20:
Die Diktatur der Zukunft - Jour Fixe Sommer 2019:
»Aufhören!« Zum Tod von Joachim Bruhn - Jour Fixe Herbst/Winter 2018/19:
»Unser Karl«. Über die Heimholung eines großen Deutschen - Jour Fixe Frühling/Sommer 2018:
Was ist Wahrheit? Was ist materialistische Kritik? - Jour Fixe Herbst/Winter 2017/18:
Staatskapitalismus – das Trauma der Revolution - Jour Fixe Frühling/Sommer 2017:
"Wer Warum Wie Was" - Jour Fixe Herbst/Winter 2016/17:
Die Avantgarde des staatstragenden Widerstands - Jour Fixe Frühling/Sommer 2016:
Kritik der Flüchtlingspolitik - Jour Fixe Herbst/Winter 2015/16:
„Versöhnlich ins Stadtgefüge“ - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2015:
Rieselfeld: Neues aus der Sickergrube - Jour Fixe Herbst/Winter 2014/2015:
Volksfront gegen Judenhass, Volksgemeinschaft gegen Israel - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2014:
Neues vom Gröphaz - Jour Fixe Herbst/Winter 2013/2014:
I am what I am - my own special creation - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2013:
Das Fleisch der Deutschen - Jour Fixe Herbst/Winter 2012/2013:
Drum Linkspartei? - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2012:
Occupy reason! - Jour Fixe Herbst/Winter 2011/2012:
Die Gewalt des Souveräns - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2011:
Dschihad oder Revolution - Jour Fixe Herbst/Winter 2010/2011:
Gnadenbrot. Das sog. ‘Existenzrecht’ Israels im Visier der deutschen Volksfront - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2010:
Die Wahrheit aus dem Off - Jour Fixe Herbst/Winter 2009/2010:
Krise des Kapitals, Elend der Theorie - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2009:
Der Staat des Grundgesetzes - Jour Fixe Herbst/Winter 2008/2009:
Vertrauen und Gewalt - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2008:
Die Konterrevolution gegen Israel - Jour Fixe Herbst/Winter 2007/2008:
Zahltag - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2007:
Rote Armee Fiktion - Jour Fixe Herbst/Winter 2006/2007:
Karl Marx, Israel und die Militanz der Vernunft - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2006:
Aufklärung und Aufklärungsverrat im XXI. Jahrhundert - Jour Fixe Herbst/Winter 2005/2006:
Verkehrte Gesellschaft - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2005:
Bomben auf Freiburg - Jour Fixe Herbst/Winter 2004/2005:
Die Produktion von Panik - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2004:
Go straight to hell - Jour Fixe Herbst/Winter 2003/2004:
Deutsche Kulturindustrie 2003 - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2003:
Krieg und Frieden, Schuld und Sühne - Jour Fixe Herbst/Winter 2002/2003:
Die Geschichte wiederholt sich doch - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2002:
Der Kommunismus und Israel - Jour Fixe Herbst/Winter 2001/2002;:
Werwolf und Djihad - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2001:
Revolution und Vaterland. Ein Nachruf auf die “68” - Jour Fixe Herbst/Winter 2000/2001:
Die Gemeinschaft der Guten. - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 2000:
Die Postmoderne wird kritisch. - Jour Fixe Herbst/Winter 1999/2000:
Philosopie der Friedhofsschändung - Jour Fixe Frühling/Sommer 1999:
Von A bis Z deutsch - Jour Fixe Herbst/Winter 1998/99:
Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschl ands (SPD) - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1998:
Die Vernunft in der Geschichte - Jour Fixe Herbst/Winter 1997/98:
Die Metaphysik der Deutschmark - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1997:
Wie antikapitalistisch ist die BILD-Zeitung? - Jour Fixe Herbst/Winter 1996/97:
St. Nimmerleinstag der Linken - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1996:
Bündnis gegen Arbeit - Jour Fixe Herbst/Winter 1995/96:
Um Sarajewo: Der Krieg der Pazifisten - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1995:
Vorwärts zum 8. Mai! - Jour Fixe Herbst/Winter 1994/95:
Was ist Ideologiekritik? - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1994:
Deutsche Tränen - Jour Fixe Herbst/Winter 1993/94:
Gefrierpunkt des Bewußtseins, Rückforderung der Zukunft - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1993:
Krise der Polititk, Perspektiven des Staates - Jour Fixe Herbst/Winter 1992/93:
Totreden und Todschlagen - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1992:
“Entstasifizierung” - Jour Fixe Herbst/Winter 1991/92:
Artikel 16 (2) - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1991:
Friede den Linken - Jour Fixe Herbst/Winter 1990/91:
Schon wieder Deutschland - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1990:
Deutsche Logik - Jour Fixe Herbst/Winter 1989/90:
Staatsbürger, Volksgenosse - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1989:
Wehrhafte Demokratie, freiheitlicher Staat - Jour Fixe Herbst/Winter 1988/89:
Nationale Identität, soziale Amnesie - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1988:
Kurzer Lehrgang, langer Marsch - Jour Fixe Herbst/Winter 1987/88:
Vernunft als Pleite - Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1987:
Deutsche Ideologie, solidarische Kritik - Jour Fixe Herbst/Winter 1986/87:
Freizeitpark oder Knast? - Jour Fixe Herbst/Winter 1985/86
- Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1985:
Frei Haus - Jour Fixe Herbst/Winter 1984/85
- Jour Fixe Frühjahr/Sommer 1984
- Jour Fixe Herbst/Winter 1983/84
- Jour Fixe: Das Elend mit der Sozialdemokratie
- Jour Fixe: Kritik ohne Utopie? Podiumsdiskussion mit Wolfgang Pohrt