Felix Brandner über »wie eine religion der andern die wahrheit wegnimmt«

Felix Brandner für das Rezensionsprojekt Nilpferdkönige über Klaus Heinrich:

»Die drei kleinen Studien, die das Büchlein versammelt, beeindrucken dadurch, dass es in der Konfiguration gelingt, einen Faden durch die äonenalte unbewältigte Menschheitsgeschichte zu schlagen und ein Kontinuum der Wiederkehr des Verdrängten und der Verdrängung bis in die Schübe der jüngsten Vergangenheit hinein darzustellen. Diesem Faden wird also zu folgen sein, um die Klammer zumindest anzudeuten, die die Reflexionen über das Johannesevangelium und das postnazistische Bandenwesen zusammenschließt. Von dort her kann dann gezeigt werden, auf welche verblüffende Weise es Heinrich hier gelingt, in den Stoffen der Mythologie und Religion sedimentierte gesellschaftliche Realprozesse sowie verdrängte Erfahrung und deren Wiederkehr als in ihnen enthaltene Spannungen und Konflikte freizulegen.« [Weiterlesen]