Alex Carstiuc über Jabotinsky in der Jungle World

In der aktuellen Ausgabe der Jungle World schreibt Alexander Carstiuc über Vladimir Ze’ev Jabotinskys Die jüdische Kriegsfront:

Jetzt liegt die Schrift zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vor. Ergänzt wird sie durch zwei Essays: Im ersten analysiert und kritisiert Gerhard Scheit das Staats- und Gewaltverständnis Jabotinskys. Im zweiten kritisiert Renate Göllner die wohlfeile Trennung zwischen »dem Politiker« und »dem Schriftsteller« Jabotinsky und würdigt sein erst seit wenigen Jahren (zumindest in Teilen) zugängliches literarisches Werk. Anselm Meyer liefert Anmerkungen und eine biographische Kurzchronik, die über den historischen Kontext aufklärt.

Lange hatte Jabotinsky gewarnt, dass der Antisemitismus stärker werde. Entsetzt verfolgte er den großen arabischen Aufstand 1936 bis 1939, bei dem viele Juden ermordet wurden. Entfacht wurde diese Gewalt maßgeblich durch den antisemitischen und mit den Deutschen ­verbündeten Mufti von Jerusalem, Amin al-Husseini (1895–1974), und seinen Anhängern. Daraufhin verbot die britische Besatzungsmacht als Zugeständnis an die arabische Seite die Einwanderung von Juden in ihr damaliges Mandatsgebiet Palästina. Die Araber unterstützten unterdessen die Politik der deutsch-italienischen Achse, nicht nur in Palästina, sondern ebenso in Ägypten, Syrien und dem Irak. Infolge der Beschwichtigungspolitik Großbritanniens und auch Frankreichs saßen Millionen Juden in Europa in der Falle. [Weiterlesen]